Erfahrungsbericht

Charter - Törn - Vorschlag 6-7 Tage (Von Zwarterwarter ins Ijsselmeer und zurück)

Hasselt-Kampen-Elburg-Spakenbug- Naarden-Lelystad-Hasselt


Tag 1 und 2
Ankunft am Haven „The Molenwaard“ in Hasselt ca. 10 Uhr.

Kurz ein paar Daten zum Boot:
NIMBUS 320 Coupe
Maße: 9,60x3,20x0,90
Mit Bugstrahlruder und starrer Welle
Ausreichend Platz für 2-3 Personen
Eigner Delta Charter

Nach einer freundlichen Begrüßung mit dem Bootseigner (Hr. Dr. Pfeiffer von Delta Charter), ging es dann direkt zur Einweisung auf das Boot. Kurz und schmerzlos ging es nach dem Gepäckverladen direkt auf eine kleine Tour mit dem Besitzer. Ungefähr 10 Minuten später starteten wir unser Reise Richtung der ersten Marina in Kampen über das Zwarte Meer.

Route erster Tag

StartN 52°35'43" - E 6°05'22"
ZielN 52°34'10" - E 5°54'33"
Distanz20 nm
Netto Fahrdauer3 Std


Marina ZC 37:


• Sehr sauber und schön gelegene Marina, mit Blick auf die Altstadt von Kampen
• Strom und Wasser
• Slipanlage
• Tankstelle
• Kran

• WC/DU überaus sauber und gepflegt
• Waschmaschine vorhanden
• Das Kranen und Slippen sind auch möglich
• Sehr freundliches Personal
• Kostenloser Fahrradverleih beim Hafenmeister, sowie eine nahegelegene Bushaltestelle
• Günstige Getränke gibt es auch direkt beim Hafenmeister

Durchaus empfehlenswert ist das nicht weit entfernte Restaurant „Paviljoen Hanzezicht“. Direkt am Wasser mit Blick auf die Altstadt.
Die ehemalige Hansestadt ist natürlich auch absolut sehenswert.

Wir blieben noch einen Tag länger in Kampen weil das Wetter stürmisch und regnerisch war.

Tag 3
Von Kampen nach Elburg

Route dritter Tag

StartN 52°34'08" - E 5°54'35"
ZielN 52°27'21" - E 5°49'27"
Distanz15.58 nm
Netto Fahrdauer2:45 Std

Die Fahrt ging um ca. 9.30 Uhr los Richtung Elburg. Mit einer Geschwindigkeit von umgerechnet 12 km/h und ausreichend Wasser unterm Kiel, fuhren wir über die Randmeere. Die Fahrstraßen sind sehr gut mit grünen und roten Bojen markiert. Wenn man sich daranhält, gelangt man in keine Untiefen. Die Natur ist rundherum wunderschön.

Kurz bevor eine Hebebrücke kommt, sieht man die Bojen die direkt in das Jachtcenter Elburg führen.

Rechts und links sind Anlegestellen und bei weiterfahrt auch ganz vorne. Kurzerhand haben wir uns für einen Platz ganz am Anfang entschieden. Das seitliche Anlegen fällt uns etwas leichter.

Ankunft ca. 15 Uhr.

Jachtcenter Elburg:


• WC/DU direkt am Hafenkontor oder bei den seitlichen Liegeplätzen (kleiner als im Hafenkantor)
• Wasser und Strom
• Tankstelle
• Slipanlage
• Kran
• Anmelden kann man sich auch an einem Automaten, falls der Hafenmeister nicht da ist. (sehr praktisch).

Die Altstadt ist wunderschön und gemütlich. Essen und Trinken kann man an jeder Ecke, und die kleinen Läden fordern einen auf reinzugehen. Ein kleines Souvenir findet man ganz bestimmt.

Elburg absolut empfehlenswert.

Tag 4
Von Elburg – Spakenburg


Route vierter Tag

StartN 52°27'18" - E 5°49'29"
ZielN 52°15'33" - E 5°23'52"
Distanz22.33 nm
Netto Fahrdauer3:45 Std

Nach einem schönen Frühstück an Bord, verließen wir den Hafen wieder mal um ca. 9.30 Uhr.

Das Ablegen und das rausfahren verlief reibungslos. Nun steuerten wir ein Hafenrestaurant an das wir vorab in unserer Planung mit aufgenommen haben. Das sogenannte „Guus van Huus“ nähe Harderhaven. Das genau vor dem Aquaduct Veluwermeer liegt. Die Einfahrt in den kleinen Hafen, umrahmt von schöner Natur, ist gut zu erkennen. Gästestege die man 2-3 Stunden kostenlos nutzen kann sind vorhanden. Also erstmal einen Cappuccino.

Gegen 12.30 Uhr ging es dann auch schon weiter. Auf dieser Strecke liegen einige Badestrände vor denen man Ankern kann, um sich kurz im Wasser abzukühlen. Mittendrinnen endeckten wir sogar ein großes gelbes „M“ das natürlich für die berühmte Fastfoodkette steht.

Unsere Fahrgeschwindigkeit hielten wir konstant bei 12 km/h, das wir für uns feststellten, sehr Spritsparend war. Leider wussten wir auch das bald unsere erste Herausforderung kam, und zwar die Schleuse „NIJKERK“. Von der Ferne konnte man die Ampeln und die Einfahrt der Schleuse gut erkennen. Vor dem Schleusentor kann man sein Boot an Holzplanken die aus dem Wasser ragen auch befestigen. Ist allerdings nicht notwendig, da es ein ziemlich ruhiges Gewässer ist. Um die Wartezeit zu verkürzen, brachten wir die Fender an und lösten die Seile von der Reling. Der Bootshaken stand bereit. Kurzum wir fuhren also langsam in die geöffnete Schleuse rein. Sehr praktisch sind die angebrachten Seile, die man mit der Hand (bitte nur mit Handschuhen) oder mit dem Bootshaken gut erreichen kann. Also erstmal einhaken und das Bootsseil um eine Schlinge machen. Wir stellten allerdings fest, dass sich das Wasser nicht nach oben oder unten bewegt. Es blieb in gleicher Höhe. Nach ungefähr 3-4 Minuten ging das Tor auf und wir konnten sogar in aller Ruhe die Seile wieder einholen und langsam aus der Schleuse fahren.

So jetzt nur noch unseren für heute rausgesuchten Hafen in Spakenburg ansteuern.

Unsere Entscheidung fiel auf die Marina de Eemhof, schräg gegenüber von dem Jachthafen Spakenburg. Wiedermal mit Glück haben wir einen seitlichen Liegeplatz ergattert. Mit einem kurzen Telefonat mit dem Hafenmeister, war unser Platz gesichert. Es ist wirklich ratsam sich vorab die Telefonnummern des jeweiligen Hafenkontors rauszusuchen, da man den Hafenmeister oft nicht antrifft. Nach dem Festmachen wurde unser Boot offiziell beim Hafenkontor angemeldet. Wie wir später feststellten, ein paar Meter weiter wäre die Hafeneinfahrt zur neuen sehr modernen und zentral gelegenen Marina de Eemhof gewesen.

Marina de Eemhof:


• Center Parks
• WC/DU vom alten Hafen weitgelegen aber sauber
• Wasser und Strom
• Slipanlage
• kleiner Strand am neuen Hafen
• Restaurants Vorort oder direkt in der Center Park Anlage
• Freizeitaktivitäten sind für Groß und Klein geboten. Inkl. großen Badeparadies
• Einkaufsmöglichkeit leider ca. 1,2 km entfernt
• Fähre von Eemhof nach Spakenburg fährt regelmäßig

Tag 5
Von Spakenburg – Naarden

Route fünfter Tag

StartN 52°15'25" - E 5°23'50"
ZielN 52°18'42" - E 5°08'55"
Distanz11.40 nm
Netto Fahrdauer2:45 Std


9.30 Ablegen und losmachen. Ziel für uns heute war erstmal Einkaufen. Da es tatsächlich ungewöhnlich heiß war, benötigten wir Getränke. (immer für genug Vorrat sorgen)

Während der entspannten Fahrt suchten wir einen Anlegeplatz der nahegelegene Einkaufsmöglichkeiten bietet. So fanden wir den „Almere Haven“ der auf der Karte die Form eines 6 Eckes hat. Auch hier ist die Einfahrt sehr gut markiert, und der Hafen sticht durch seine Sauberkeit und Großzügigkeit hervor. Wieder durch ein kurzes Telefonat, erhielten wir einen Liegeplatz für bis zu 3 Stunden kostenlos.

3-5 Minuten braucht man, egal wo man mit seinem Boot liegt um in eine kleine Fußgängerzone zu gelangen. Die Stadt wirkt sehr sauber und gepflegt. Hier findet man alles was das Herz begehrt.

Nach einer kurzen Erfrischung in einem Hafen-Café ging es zurück an Bord.

Naarden lag nur noch ein Paar sm von uns entfernt.

Naarden selbst ist eine der besten erhaltenen Festungen der Niederlande mit sternförmig angelegten Mauern und tiefen Wassergräben. Die Stadt innerhalb der Mauern ist immer noch wie vor 400 Jahren. Von der Marina ca. 30 Minuten zu Fuß.

Um in den Jachthaven Naarden zu gelangen, fährt man an sehr schöne am Wasser gelegene Villen vorbei.

Um sich einen gewissen Aufwand zu sparen, bitte nicht mit dem Boot geradeaus durch den Hafen fahren. Die Gästestege liegen direkt nach der Einfahrt rechts. Sprich ganz hinten. Einfach an einer freien Stelle Anlegen und fest machen. Anschließend natürlich beim Hafenmeister anmelden.

Nach einem kleinen Rundgang durch die Anlage stellten wir fest, dass man tatsächlich alles Vorort bekommt was man braucht. Selbst ein kleines Naturpool ist vorhanden. Also auf einen schönen Abend.

Jachthaven Naarden:


• WC/DU sauber
• Strom und Wasser
• Tankstelle
• Slipanlage
• Mini Shop und Bootszubehör (sehr freundliches Personal)
• Restaurant direkt am Hafen
• Ein kleiner Tipp: Der Food Truck hat super leckeres und Preiswertes Essen auch zum Mitnehmen

Tag 6
Naarden – Lelystad

Route sechster Tag

StartN 52°18'40" - E 5°08'56"
ZielN 52°31'04" - E 5°26'19"
Distanz21.93 nm
Netto Fahrdauer3:40 Std

Gut gestärkt ging es wie immer um dieselbe Zeit in der Früh weiter Richtung Lelystad, über das Markermeer. Sind gespannt wie es auf einer relativ offenen See so zum Fahren ist. Ziemlich schnell erreicht man von Naarden tatsächlich das große Markermeer.

Heute wollten wir mal das Fahrverhalten der Nimbus bei einer etwas höheren Geschwindigkeit testen. Also keine 12 km/h, sondern 20,8 km/h. Ja gut man kommt vielleicht etwas schneller voran, aber schnell mussten wir auch feststellen, dass die Tanknadel sich mindestens genauso schnell bewegte. Runter vom Gas und gemütlich weiter. Draußen auf der See begegnet man vielen Seglern, die natürlich für sich den Wind auf dem Markermeer gefunden haben.

Mittlerweile legten wir immer am Abend vor weiterfahrt die neue Strecke und Zielhafen fest. Das macht das ganze etwas leichter und man weiß wohin man will. Das Ziel war der „Bataviahaven Lelystadt“. Diesen Hafen steuert man direkt an. Große Hafeneinfahrt mit großer Hafenmauer.

Genau hinter der Mauer befindet sich eine Tankstelle.

Wir suchten uns gleich wieder einen guten Liegeplatz, und per Telefon natürlich angefragt ob wir liegen bleiben können und wo sich der Hafenkontor befindet. Ein freundlicher Hafenmeister erklärte uns wo sich was befindet, und verabschiedete sich mit „Bis später“

Nachdem alles fest gemacht war, erstmal anmelden gehen und schauen was hier alles geboten ist. Direkt am Hafen einige Restaurants, Cafés, Bars leider keine Einkaufsmöglichkeit (Lebensmittel)

Allerdings gibt es ein paar Hundert Meter hinter den großen Gebäuden ein Outletcenter. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Ganz besonders ist das Batavialand. Hier liegt eine Replik jener Batavia die 1628 in Amsterdam für die Vereinigte Ostindische Companie vom Stapel lief. Das Original sank mit 232 Menschen auf der fahrt nach Java. Auch ein weiterer Nachbau ist im Batavialand zu sehen. Empfehlenswert!

Zu den Marker Waaden (ein künstliches Atoll) ca. 3 sm nordwestlich von Lelystad gelegen, kann man mit einer Fähre die vom Hafen ablegt oder mit eigenem Boot hinfahren.

Bataviahaven Lelystad:


• Hafen sehr schön gelegen und großzügig
• WC/DU liegen direkt in dem großen Gebäude beim Hafenkontor
• Wasser und Strom
• Tankstelle
• Slipanlage
• Restaurant, Cafés und Bars sowie ein Outlet
• Das Wasser im Hafenbecken ist sauber

Tag 7
Lelystad- Hasselt


Route siebter Tag

StartN 52°31'02" - E 5°26'20"
ZielN 52°35'42" - E 6°05'16"
Distanz30.71 nm
Netto Fahrdauer4:45 Std

Nach einem schönen Frühstück hieß es, Leinen los und weiter Richtung Zielhafen Hasselt.

Das Ablegen läuft mittlerweile profimäßig. Erstmal langsam raus schippern und wie am Vortag gelesen, wird uns gleich eine Schleuse begrüßen. Nochmal ein kurzer Abschiedsblick auf die großen Schiffe von Bataviahaven und schon sichten wir die Schleuse.

Es gibt eine normale Schleuse und eine für Boote mit Mast (Segelschiffe etc.)

Nach wie vor hatten wir ein mulmiges Gefühl, und fuhren langsam in die Schleuse rein. Das Wetter war heute leider windig und regnerisch, aber das können gute Seemänner ab. Kaum drinnen in der Schleuse, kam auch schon eine sehr nette junge Frau auf uns zu und half uns sofort ohne zu fragen beim Festmachen der Leinen. Jetzt hieß es dann werfe mal die Leine nach oben, schwupps erledigt. Auch das lernt man mit der Zeit. Nach ca. 5 Minuten ohne Anstrengung verließen wir die Schleuse und fuhren hinaus auf Ijsselmeer.

Das Wetter wurde leider nicht besser. Regen und Wind waren unsere Begleiter über das Meer.


Jetzt war es tatsächlich so, dass man nach kurzer Zeit kein Land mehr sah.
Wir waren von riesigen Windkrafträdern umringt. Auch andere viele Bootsfahrer sah man tatsächlich nicht mehr, ausgenommen die hartengesottenen. Jetzt kam der Teilabschnitt bei dem Konzentration und durchhalte Vermögen unter Beweis zu stellen ist. Die Wellen waren nicht ohne und der Wind kam von der Seite. dadurch wippte unsere Nimbus 320 schön hin und her. Gut wir wollten ja wissen wie das Boot in verschieden Situationen reagiert und das bekamen wir dann zum Schluss präsentiert. Ok nach ca. dreistündiger Fahrt über das Ijsselmeer mit ständigem hin und her schaukeln, waren wir schon etwas froh darüber endlich die Einfahrt Richtung den ruhigen Passagen zu erblicken. Das Wetter wurde tatsächlich auch besser. Der Wind und der Regen ließen nach und wir konnten wieder ganz entspannt unserer Route folgen. Ein Letztes mal an der wundervollen Flora und Fauna vorbei und langsam Abschied nehmen. Mit einem weinenden und ein lachendes Auge liefen wir dann auch so gegen 15 Uhr in Hasselt Haven ein.

Jetzt hieß es Tanken und Reinigen.

Natürlich waren wir auch sehr gespannt was wir insgesamt noch in den Tank pumpen müssen und was uns das kosten wird, denn das wollten wir über das Boot auch wissen.

Das Tanken und reinigen des Schmutzwassers hat ungefähr 15 Minuten gedauert.
Kurze Info, das Schmutzwasser wurde als Service ohne Fragen mitgemacht.

So ganz gespannt schauten wir was uns jetzt die Zapfsäule als Endbetrag für 7 Tage Bootfahren anzeigte. Sage und schreibe, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 12 km/h, zahlten wir ca. 370 Euro.

Na gut, wir dachten eigentlich das es mehr wird.

Nach dem Tanken wurde uns dann vom Hafenmeister der Liegeplatz von unserem Eigner gezeigt und wir haben ein allerletztes Mal die Nimbus angelegt.

Den Abend und den Morgen haben wir noch sehr genossen und nach finalen reine machen haben wir dann auch am nächsten Morgen unsern eigner zur Übergabe begrüßt.

Nach Besichtigung des Bootes und nach einem sehr netten Gespräch mit dem Eigner verließen wir das Boot um 12 Uhr Mittag.

REDAXO 5 rocks!